Abitur – Geschenk oder Herausforderung?

Ein Text von Dr. Martina Henn-Sax, promovierte Biochemikerin und Unternehmerin sowie Leiterin des anerkannten Bildungsinstituts abiturlernen.de. abiturlernen.de bietet seit über 10 Jahren dreitägige Intensivkurse für die Bundesländer Niedersachsen, NRW, Hessen und Hamburg. Seit der “ersten Stunde” des niedersächsischen Zentralabiturs war Dr. Henn-Sax mit Abitur-Intensivkursen mit dabei.

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Ist mit dem Zentralabitur alles schlechter geworden?

Sicherlich nicht! Mit Einführung des Zentralabiturs werden die Prüfungen und auch die Prüfungsergebnisse wenigstens innerhalb eines Bundeslandes vergleichbar!

Außerdem wurde mit Einführung des Zentralabiturs (in Niedersachsen, NRW und Hessen waren wir ab 2006 bzw. 2007 mit Intensivkursen mit dabei) ein einheitlicher Bildungsstandard geschaffen. Gerade in den Anfangsjahren des Zentralabiturs hatten wir viele Teilnehmer, die komplette Themenbereiche nicht im Unterricht behandelt hatten. Zum Beispiel gab es gerade in Biologie viel Schüler, die 2/3 der Oberstufe mit dem Thema “Ökologie” verbracht haben. Andere abiturrelevante Themenschwerpunkte wie “Stoffwechsel” oder “Molekularbiologie” wurden hingegen nur sehr knapp oder garnicht unterrichtet! Dieses Phänomen hat ca. 3 – 4 Jahre nach Einführung der zentralen Abiturprüfungen abgenommen. Jetzt ist dieses Phänomen nicht mehr zu finden.

Ebenso ist es erfreulich, dass immer mehr Bundesländer kompetenzorientierte Abituraufgaben stellen. Das heißt, dass das reproduktive Fachwissen allein nicht ausreicht Aufgaben zu lösen. Verständnis und Anwendung des Wissens ist gefragt.

Allerdings führt dies immer wieder zu großer Verunsicherung. So werden z.B. 2017 in NRW kompetenzorientierte Aufgaben eingeführt. Gleichzeitig werden die Prüfungsgrundlagen dem Kernlehrplan zugeordnet. Das ist eine deutliche Umstellung – nicht nur für die Schüler- sondern auch für die unterrichtenden Lehrer. Das macht so manchen Schüler nervös und diese Nervosität belastet die komplette Familie, die versucht mit der neuen Prüfungssituation umzugehen.

Ich bin nicht der Meinung das die zentral gestellten Abituraufgaben nur den “kleinsten gemeinsamen Nenner” abfragen, sondern die zentralen Abiturprüfungen ein gutes Mittel sind einen bundeslandeinheitlichen Unterrichtsstand zu gewährleisten.

Ist das Abitur ist immer noch ein guter Abschluss um an der Universität zurecht zu kommen?

Ja! Zu keinem Zeitpunkt in Ihrem Leben ist das Allgemeinwissen so groß wie zum Zeitpunkt des Abiturs. Hier ist Uwe Johnson (dieses Jahr Abiturthema in Niedersachsen) genauso in ihrem Kopf gespeichert wie das fMRT (Thema im BioAbitur NRW) oder die Finanzkrise (Thema im Hamburgischen Fach Politik-Gesellschaft-Wirtschaft). Nach dem Abitur hört das Lernen zwar nicht auf, aber es erfolgt doch eine deutliche Spezialisierung. Das Studienfach oder die Berufsausbildung hat einen deutlichen Fokus auf ein Thema. Das Abitur sollte ihnen Fähigkeiten und Fertigkeiten liefern mit den unterschiedlichsten Fragestellungen umgehen zu können. Viele unserer Teilnehmer bringen diese wissenschaftlichen Kompetenzen auch mit!

Allerdings ist die Selbstorganisation von “Leben und Lernen” nichts was wirklich an der Schule gelehrt wird. Es ist eine große Umstellung zwischen Schule und Universität, die nicht zwangsläufig an fehlendem Fachwissen scheitert und eher an der Organisationsstruktur und Motivation des einzelnen Studierenden abhängt.

Was fehlt den Schülern?

Sicherheit und Struktur! Das könnte man jetzt als kompletten Widerspruch zu meiner vorherigen Antwort sehen, ist es aber nicht.

Zum Thema Sicherheit: Auch sehr gute Schülerinnen und Schüler fragen uns in den Abitur-Intensivkursen immer wieder: “Was ist wichtig? Was soll ich lernen?” Dabei ist es weniger ein tatsächliches “Unwissen”, als eine große Unsicherheit, wie gut der Lernstoff beherrscht wird. Ein Unsicherheit ob das Gelernte wirklich verstanden wurde und angewendet werden kann. Dies liegt vor allem daran, dass im Unterricht nur wenig Feedback gegeben wird, die Schüler sich ganz oft nur über ihre erzielten Klausurnoten definieren können.

Das Thema Struktur ist die zweite Baustelle, die bei vielen unserer Teilnehmer sichtbar ist. So ist Zeiteinteilung und Lernplanung für die meisten Schülerinnen und Schüler auch nach 12 Schuljahren noch ein unbekanntes Feld. Dass es Sinn macht die Antworttexte zu gliedern bevor man los schreibt, das es Sinn macht seine Lernzeit einzuteilen und zu planen ist den Abiturienten zwar bewußt, die wenigsten setzen es aber ein. Gerade hier fehlt die Vermittlung von Kompetenzen. Was in der Schule nicht direkt einem Fach zugeordnet werden kann, wird meist nicht vermittelt. Wie gehe ich mit dem Aufgabenmaterial um? Wie werte ich es aus? Alles Dinge, die eigentlich gelehrt werden müssen, doch bei vielen Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichsten Gründen nicht angekommen sind.

Wie können Eltern und Freunde den Abiturienten helfen?

Abfragen-hinterfragen-diskutieren…bringen Sie als Eltern den Abiturienten dazu über sein Wissen zu reden, es anzuwenden, es zu reflektieren und Spaß daran zu finden. Auch das schrecklichste Thema geht gut in den Kopf, wenn Freunde oder Familie in lockeren Gesprächen Anteil nehmen und man vielleicht sogar darüber Witze machen kann. Wer sich die Finanzkrise mit “Fuselanleihen” merkt kann das Fachwissen viel einfacher aufnehmen und es auch besser anwenden.

In der Endphase ist es hilfreich, wenn Eltern, Freunde oder Geschwister den Abiturienten ab und an auch zu Lernpausen zwingen. Raus in die Natur, eine halbe Stunden laufen, den Hund ausführen…das hilft die Gedanken neu zu strukturieren und bringt wieder neue Kraft für die nächste Lernrunde!

Wie helfen Sie den Abiturienten?

abiturlernen.de bietet eine effiziente Mischung aus Präsenzkursen, Online-Schulungen und Lernmaterialien. Dies beginnt mit unseren gratis Mindmaps, die Abiturienten einen Überblick über den abiturrelevanten Lernstoff geben, bis hin zu unseren dreitägigen Abitur-Intensivkursen. In diesen drei effizienten Lerntagen wiederholen wir alle abiturrelevanten Lerninhalte, zeigen Strukturen und Zusammenhänge auf und wenden das Wissen direkt an original Abituraufgaben an. Wir unterrichten maximal 9 Teilnehmer pro Intensivkurs so dass die Schulung möglichst individuell auf den einzelnen Teilnehmer zugeschnitten ist. Unsere Dozenten haben Lehrerfahrung und mindestens einen Master-Abschluss im Unterrichtsfach. Lernskripte begleiten den Kurs. Die Kurse und Lernunterlagen sind bundeslandspezifisch, so dass unsere Teilnehmer ganz sicher sein können alles abiturrelevante in diesen drei Tagen wiederholt zu haben. So können unsere Teilnehmer sicher in ihre Abiturprüfung gehen!

Was wünschen Sie sich in einer idealen Schule?

Ideale Lehrer und ideale Schüler…soll heißen: Lehrer die begeistert von ihrem Unterrichtsfach sind und diese Begeisterung auch auf ihre Schüler übertragen können.
Für sein Fach zu brennen kann unter den derzeitigen Schulbedingungen schnell im Burn-Out enden. Das gilt für die Lehrkräfte als auch für die Schüler, die ständig Neuem ausgesetzt sind, und dies ggf. noch gar nicht verarbeitet haben. Ich würde mir mehr Hilfestellung für die Schüler in der Lernorganisation wünschen, weniger Fächer und mehr Zusammenhänge, kleinere Klassen und weniger Unterrichtsausfall.

Trotz allem: unser Bildungssystem bringt immer wieder tolle junge Menschen hervor, die in ihrer Schulzeit gelernt haben lösungsorientiert zu denken und ihr Fachwissen kompetent einsetzen….das ist doch schon mal ein guter Anfang!

Bild: Bigstockphoto.com / HighwayStarz

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