Junge Eltern stehen oft erst am Anfang ihrer Karrieren. Dazu kommt die finanzielle Belastung durch ein Kind und den Arbeitsausfall des betreuenden Elternteils. Aus diesem Grund haben sich viele Banken auf Darlehen für Familien spezialisiert. Was dabei beachtet werden sollte und ob diese Familienkredite besser sind als herkömmliche Angebote, verraten wir Ihnen hier.
- Pohlmann, Isabell (Autor)
- 160 Seiten - 10/10/2017 (Veröffentlichungsdatum) - Stiftung Warentest (Herausgeber)
Bessere Bonität für Familien
Hinter dem Wort Familienkredit stecken in der Regel „herkömmliche“ Raten- oder Baufinanzierungsmodelle, deren Konditionen aber speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen zugeschnitten sind. Dabei spielt die Bonität oft eine große Rolle. Junge Eltern können die Sicherheiten, die Banken für reguläre Darlehen verlangen, oft nicht aufbringen. Mit Einführung des Elterngeldes hat der Staat dort aber wenigstens eine kleine Brücke geschaffen, denn die Bank sieht dieses als regelmäßiges Einkommen an. Auch Kindergeld, die verbesserten Möglichkeiten der Kinderbetreuung und Teilzeitangebote lassen Familien zu beliebten Kunden für Banken werden. Vorsicht ist geboten bei Angeboten mit bonitätsabhängigen Zinsen. Die beworbenen niedrigen Zinssätze treffen auf junge Kreditnehmer oft nicht zu und ähneln Lockangeboten.
Angebote vergleichen
In den meisten Fällen handelt es sich bei besonderen Angeboten für Familien um einen simplen Konsumkredit. Große Anschaffungen wie Möbel oder ein Auto können von jungen Paaren ohne finanzielle Hilfe kaum geschultert werden, und genau dort greifen die Banken ein. Als Kunde sollte man sich aber niemals von Namen und Werbeanzeigen blenden lassen, sondern günstige Kredite immer hinlänglich vergleichen. Dabei ist nicht nur der effektive Jahreszins zu berücksichtigen, sondern auch Bearbeitungsgebühren, Tilgungsbuchungen, Disagio sowie die Laufzeit sollten eingehend unter die Lupe genommen werden. Das Angebot sollte auch in diesem Bereich immer an die derzeitigen und künftigen persönlichen wirtschaftlichen Verhältnisse angepasst sein. Denn staatliche Unterstützungen fallen nach einigen Jahren in der Regel wieder weg, die Tilgungsraten aber bleiben.
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