Schwangerschaft und Alkohol

Alkohol in der Schwangerschaft

Kaum etwas ist schädlicher für ein ungeborenes Leben, als Alkohol in der Schwangerschaft zu konsumieren. Millionen von Zellen müssen in jener Zeit vom Körper der Frau gebildet werden und Alkohol fungiert als eines der stärksten Zellgifte überhaupt. Es hemmt die Zellproduktion und schränkt die Durchblutung ein. Eine Folge von übermäßigem Alkoholmissbrauch kann sein, dass der Mutterkuchen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und der Embryo schlussendlich abgestoßen wird. Ein Schwangerschaftsabbruch, der mit dem Verzicht auf Bier, Wein oder Schnaps vermeidbar gewesen wäre. Obwohl in westlichen Ländern die sogenannte Nullkonsum-Ansicht herrscht und Schwangeren ans Herz gelegt wird, komplett auf Alkohol zu verzichten, können doch einige Unterschiede in der Art des Trinkverhaltens mit ausschlaggebend für die Folgen für das Kind sein. Je hochprozentiger das Getränk ist, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen Schädigung. Auch spielt das Alter, die Regelmäßigkeit des Alkoholmissbrauchs und die dabei genossene Menge eine bedeutsame Rolle. Grundsätzlich gilt jedoch: Jeder Tropfen Alkohol während der Schwangerschaft ist Gift für das Ungeborene! Auch von einem mäßigen Konsum und sogar von alkoholfreiem Bier ist während der Schwangerschaft unbedingt abzuraten.

Alkohol in der Schwangerschaft: Häufigkeit und Folgen
  • 128 Seiten - 08/28/2006 (Veröffentlichungsdatum) - Springer Medizin Verlag GmbH (Herausgeber)

Nicht nur die ersten drei Monate sind entscheidend

Trinken in der Schwangerschaft ist in jeder Phase mit enorm hohen Risiken für das Kind behaftet. Doch in den ersten 12 Wochen erweist es sich als besonders schädlich. Zu jener Zeit entstehen die kindlichen Organe und Nervenbahnen und das Gehirn vergrößert sich immens. Die einzelnen Körperteile werden ausgebildet und so benötigt der Embryo große Mengen an Sauerstoff und Mineralien. Alkohol in der Schwangerschaft schränkt beides ein und hemmt damit das Wachstum des Kindes. Wer in dieser so entscheidenden und wegweisenden Phase beschwipst ist oder volltrunken nach Hause wankt, riskiert, dass das Baby unter der Fetalen-Alkoholspektrum-Störung leiden wird, wie schwere Schädigungen des Kindes durch Alkohol genannt werden. Die Liste der möglichen Folgeschäden ist ebenso lang wie ungewiss. Lernschwierigkeiten, körperliche und geistige Behinderungen und ein deformiertes Gesicht meinen nur einige der eventuellen Krankheitsbilder.

Alles oder nichts

Einen positiven Schwangerschaftstest in Händen zu halten ist für viele Frauen ein unvergessliches, erfreuliches Erlebnis. Nach der anfänglichen Begeisterung fällt so mancher Mutter in spe ein, dass sie während der letzten beiden Wochen nicht nur Kamillentee sondern auch Sekt oder Wein getrunken hat. Sorgen diesbezüglich sind jedoch unbegründet. Denn die ersten vierzehn Tage handhabt der Körper nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip. Dies wird auch an anderen Beispielen deutlich: Tritt während dieser Zeit beispielsweise eine Erkältung in der Schwangerschaft auf und werden starke Medikamente eingenommen, stößt der Körper das Kind entweder ab oder die Entwicklung gelingt vollständig. Während dieser so sensiblen Periode macht er salopp formuliert keine halben Sachen. Nur wenn der benötigte Entwicklungsstand erreicht ist, führt die Gebärmutter ihre Tätigkeit fort. Konsumieren Sie in dieser Zeit, unwissend, dass Sie schwanger sind, Alkohol, Zigaretten, Kaffee oder schwarzen Tee, trägt das Kind keine Folgeschäden davon. Sobald Sie erste Anzeichen einer Schwangerschaft verspüren, sollten Sie dennoch sofort aufhören, Alkohol oder Zigaretten zu konsumieren und dies bis nach dem Abstillen unbedingt beibehalten.

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