Schwangerschaft und Antibiotika

Antibiotika in der Schwangerschaft

Viele Mütter sind skeptisch, wenn sie Antibiotika in der Schwangerschaft von ihrem Arzt verschrieben bekommen. Sie befürchten, dass mögliche Nebenwirkungen der Medikamente ihrem Baby schaden können. Dabei können gerade bakterielle Infektionskrankheiten dem ungeborenen Kind gefährlich werden. Antibiotika sind in der Lage, die Vermehrung von schädlichen Organismen zu verhindern oder diese abzutöten. Ein verantwortungsvoller Arzt wird abwägen, ob bei bestimmten Erkrankungen der Einsatz eines Antibiotikums bei werdenden Müttern sinnvoll ist. Er ist stets bemüht, bei schwangeren Frauen nur sorgsam dosierte, speziell ausgewählte Medikamente einzusetzen.

Antibiotika in der Praxis mit Hygieneratschlägen: 2006 - 2007 (1x1 der Therapie)
  • Daschner, Franz (Autor)
  • 196 Seiten - 11.04.2006 (Veröffentlichungsdatum) - Springer (Herausgeber)

Trotz aller Vorsicht ist es nie ausgeschlossen, dass werdende Mütter an Infektionskrankheiten erkranken. Für das ungeborene Kind können Toxoplasmose, Chlamydien, Listerien oder Gonokokken besonders gefährlich werden. Betroffene Mütter erleiden öfter eine Früh- oder Fehlgeburt als gesunde Frauen. Ihre Babys können außerdem mit Gesundheitsschäden zur Welt kommen. Eine rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika kann diese Risiken senken und die Gesundheit von Mutter und Kind fördern. Verantwortungsvolle Ärzte wissen genau, welche Antibiotika weiche Wirkstoffe enthalten und für Schwangere geeignet sind.

Geeignete Antibiotika in der Schwangerschaft

Werdende Mütter werden häufig mit Medikamenten aus der Gruppe der Beta-Lactan-Antibiotika behandelt. Bekannte Vertreter sind Penicilline und Cephalosporine. Zu diesen Antibiotikagruppen liegen bereits umfangreiche Studien vor. Sind die Frauen gegen die Wirkstoffe resistent oder allergisch, setzen Mediziner sogenannte Makrolide ein. Bei schwerwiegenden oder gar lebensbedrohlichen Erkrankungen können auch weniger erforschte Medikamente zum Einsatz kommen. In diesem Fall wägt der Arzt das Schaden-Nutzen-Risiko ab.

Besondere Vorsicht in der Frühschwangerschaft

Ob in der 5. Woche oder in der 13. Woche: In den ersten Monaten einer Schwangerschaft ist die Verschreibung von Antibiotika besonders vorsichtig abzuwägen. Während dieser Zeit reagiert der Fötus äußerst empfindlich auf Einflüsse von außen. Die Wirkstoffe des Antibiotikums nimmt das Ungeborene über die Plazenta auf. Deshalb müssen Mediziner während der Frühschwangerschaft die Gabe von Medikamenten besonders sorgfältig abwägen. Da aus ethischen Gründen grundsätzlich keine Medikamentenstudien an schwangeren Frauen durchgeführt werden, können Mediziner nur mit den Erfahrungen aus Einzelbeobachtungen und den Ergebnissen von epidemiologischen Studien arbeiten.

Es gibt kein Antibiotikum, das für die werdende Mutter und das ungeborene Kind völlig unbedenklich ist. Bei vielen Infektionskrankheiten ist das Risiko für dauerhafte Schäden bei Mutter und Kind jedoch höher als durch die Einnahme von Antibiotika. Deshalb sollten infizierte Frauen nicht auf die Einnahme der Medikamente verzichten, weil sie Angst um das Wohl ihres Kindes haben. Eine unbehandelte Infektionskrankheit kann das Ungeborene tendenziell mehr schädigen als die Nebenwirkungen von Antibiotika.

familien-frage.de

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