Autoreise nach Österreich – was muss ich beachten?

Auch ohne Einschränkungen wegen Corona meiden viele Menschen Fernreisen per Flugzeug und steuern mit dem eigenen Auto deutsche Ziele oder unsere Nachbarländer an. Österreich ist beliebt – nicht nur wegen der vielfältigen Landschaft und Kultur, auch wegen der guten Erreichbarkeit und weil man unsere Sprache spricht. Trotz aller Gemeinsamkeiten gibt es aber bei einer Auto-Reise nach Österreich Vorschriften, die du vielleicht nicht kennst.

Mautpflicht auf Autobahnen und bestimmten Strecken

Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich sind – mit ganz wenigen Ausnahmen – mautpflichtig. Der Infrastrukturbetreiber ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) kontrolliert, ob ein „Pickerl“, die Vignette zum Aufkleben, angebracht oder die Maut digital bezahlt worden ist. Verstöße kosten mindestens 120 Euro „Ersatzmaut“, je nach Einzelfall kann es auch deutlich teurer werden. Um an der Grenze nicht warten zu müssen, solltest du vor Urlaubsantritt die elektronische Vignette Österreich kaufen bei Mautgebühren.de. Welche Vignetten du brauchst, kannst du dort per Online-Rechner ermitteln. Bestellen darfst du auch sehr kurzfristig, denn die digitale Vignette ist auf Wunsch sofort gültig, ohne Abwarten einer Widerrufsfrist für den Kauf.

Neben der allgemeinen Vignettenpflicht ist für bestimmte Straßen und Tunnel eine Sondermaut fällig. Für Urlauber, auch im Transit nach Italien und Slowenien, sind zum Beispiel die Brennerautobahn, der Karawankentunnel und der Arlbergtunnel wichtige Mautstrecken. Eine praktische Option ist, das Autokennzeichen bei der ASFINAG zu registrieren und eine Zahlungsmethode zu hinterlegen. Die Sondermaut wird dann automatisch abgebucht.

Papierkram hält sich in Grenzen

Der deutsche Führerschein wird in Österreich anerkannt, einschließlich des begleiteten Fahrens ab 17 Jahren. Wer noch den grauen „Lappen“ oder den rosafarbenen Führerschein hat und häufig im Ausland unterwegs ist, sollte diese schon vor Ablauf der offiziellen Fristen gegen den europäischen Kartenführerschein eintauschen. Ins Auto gehört außerdem die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher Fahrzeugschein). Die Internationale Versicherungskarte („grüne Karte“) ist nicht nötig, weil Österreich dem Kennzeichen-Abkommen beigetreten ist. Sie schadet aber auch nicht, denn bei einem Unfall kann sie die Abwicklung erleichtern. Das ovale D-Schild ist entbehrlich, wenn dein Auto ein EU-Kennzeichen mit dem D im blauen Feld hat.

Besonderheiten, an die nicht jeder denkt

Du fragst dich vor deiner Autoreise nach Österreich, was zu beachten ist, mit dem du nicht rechnen würdest? Hier sind ein paar beliebte Touristen-Fallen:

  • Die Autobahn-Höchstgeschwindigkeit beträgt zwar grundsätzlich 130 km/h. Für Transit-Autobahnen gelten aber nachts zwischen 22 Uhr und 5 Uhr nur 110 km/h. Zudem sind in Österreich Auto-Regeln zur Luftreinhaltung in Kraft: Geschwindigkeitsbeschränkungen mit dem Zusatz „IG-L“ gelten nicht für Elektro- oder Wasserstoffautos. Plug-in-Hybride müssen sich aber trotz E-Kennzeichen an die Begrenzung halten.
  • Vom 1. November bis 15. April besteht Winterreifen-Pflicht. Allwetterreifen mit Kennzeichnung M+S sind ausreichend. Die Reifen müssen mindestens 4 mm (radial) bzw. 5 mm (diagonal) Profiltiefe haben.
  • In Kurzparkzonen (blaue Markierung oder Beschilderung) darf bis zu 15 Minuten kostenlos geparkt werden. Dafür braucht man trotzdem den violetten Parkschein. Ist der Fahrbahnrand mit einer gelben Linie markiert, sind Halten und Parken verboten. Eine gestrichelte Linie erlaubt das Halten. Mit Schnee bedeckte Linien musst du nicht freischaufeln, sie gelten also nicht. Aber wehe, wenn es taut!

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