Filme auf Deutsch

Bereits in der Anfangszeit des Kinos spielten deutsche Filme eine große Rolle. Seit die Brüder Lumière in Paris die ersten Filmapparate entwickelt hatten, bildete sich auch in Deutschland eine Kinokultur. Zunächst begeisterte sich nur die Oberschicht für das neue Vergnügen, doch nach und nach begann auch die allgemeine Bevölkerung, die sogenannten „Schaubuden“, in denen Stummfilme gezeigt wurden, zu besuchen. Künstlerisch wurden Filme wie „Metropolis“ oder „Nosferatu“ durch Regisseure wie Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau, Fritz Kortner oder Ernst Lubitsch, die begannen, fortlaufende Geschichten in Bildern zu erzählen. Da noch kein Ton gespielt werden konnte, wurden wichtige Informationen als Schrift eingeblendet. Die Schauspieler waren gezwungen, eine starke Mimik zu entwickeln, damit der Zuschauer dem Geschehen folgen konnte. Meist begleitete ein Klavierspieler den Film mit Musik.

Summer '03
  • Amazon Prime Video (Video on Demand)
  • Joey King, Andrea Savage, Paul Scheer (Schauspieler)
  • Becca Gleason (Regisseur) - Becca Gleason (Autor) - Eyal Rimmon (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Blütezeit der deutschen Filmindustrie

Mit fortschreitender Technik vergrößerten sich die Möglichkeiten für Regisseure und Schauspieler, die ersten Tonfilme kamen in das Kino und begründeten einen ganz neuen Bereich der Kinomusik. Tanzfilme, spannende Krimis und die ersten Literaturverfilmungen wurden durch Musik und Gesang untermalt. Viele deutsche Regisseure erlangten Weltruhm, Schauspieler wie Zarah Leander oder Willi Fritsch wurden zu den Lieblingen der Deutschen und fast wie Helden verehrt. Die Zeit vor dem Nationalsozialismus kann als Blütezeit für Filme auf Deutsch angesehen werden.

Mit Beginn des sogenannten Dritten Reiches änderte sich dies drastisch. Viele der bekannten Regisseure und Schauspieler mussten wegen ihrer jüdischen Herkunft das Land ebenso verlassen wie Drehbuchschreiber und Filmmusiker. Viele von ihnen wie Fritz Lang oder Marlene Dietrich machten im Ausland, vor allem in den Vereinigten Staaten, große Karriere. Fortan dienten die in Deutschland gedrehten Filme vermehrt Propagandazwecken. Durchhaltefilme, Kriegsfilme mit Heldenverehrung und mehr oder weniger seichte Musik- und Tanzkomödien beherrschten das deutsche Kinoprogramm. Eine ganze Garde von Schauspielern wie Heinz Rühmann, Will Quadflieg, Marika Rökk und andere, die mit dem System kooperierten, waren nun die Stars der Leinwand.

Neubeginn nach dem Krieg

Nur langsam konnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die deutsche Filmindustrie wieder aufgebaut werden. Die alten Filmstudios der Ufa in Berlin waren zerstört, die bekannten Schauspieler im Ausland kehrten nicht zurück und die im Land gebliebenen Akteure sahen sich starker Kritik wegen ihrer Zusammenarbeit mit dem Nationalsozialismus ausgesetzt. Filme, die jetzt in die Kinos des zweigeteilten Landes kamen, waren in der BRD vor allem Heimatfilme oder Liebeskomödien, die die Zuschauer von den schlechten Zeiten ablenken sollten. Die Filmindustrie der DDR drehte dagegen in erster Linie sozialkritische, sowjetfreundliche Filme und Märchenfilme, die auch heute noch zu den schönsten Filmen gehören. Die einstige Weltgeltung allerdings haben deutsche Filme bisher nicht wieder erreichen können.

Nach der Zeit der eher belanglosen Filme auf Deutsch begannen einige jüngere Regisseure damit, anspruchsvollere Werke zu drehen. Literarische Stoffe, wie „Die Blechtrommel“, „Berlin Alexanderplatz“ oder „Das Boot“, wurden mit großem Aufwand produziert. Sie fanden auch im Ausland Anerkennung und brachten den Produzenten Nominierungen für den „Oscar“ ein. Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Caroline Link, Wolfgang Petersen und andere Filmemacher konnten auch international einen Durchbruch erringen. In den letzten Jahren machte der deutsche Film vor allem durch Komödien auf sich aufmerksam. „Der Schuh des Manitu“ oder „Keinohrhasen“, die von aufstrebenden Regisseuren wie Til Schweiger oder Bully Herbig bringen Humor auf die Leinwand, spielen aber im internationalen Geschäft kaum eine Rolle. Historische Filme wie „Die Säulen der Erde“ und Filme nach literarischen Vorlagen wie „Die Buddenbrooks“ oder „Effi Briest“ gewinnen zunehmend auch im Ausland an Bedeutung.

Der neue deutsche Film

Nachdem es lange Zeit um deutsche Filme recht ruhig geworden war, ist zunehmend zu beobachten, dass es die Deutschen wieder in die Kinos zieht. Die jungen Regisseure und eine stetig wachsende Zahl echter Kinostars sorgen für anspruchsvolle oder spannende Unterhaltung. Auch die Bedeutung, die Kinder Filme haben, wird erkannt. Für die Kleinen werden immer häufiger Filme gedreht oder am Computer erzeugt. International können deutsche Filme vor allem im Bereich des Dokumentarfilms überzeugen. Nominierungen für den wichtigsten Filmpreis überhaupt, den „Oscar“, zeigen, dass Filme aus Deutschland auch im Ausland gern gesehen werden. Deutsche Schauspieler werden zunehmend für ausländische Produktionen verpflichtet.

Aktuelle Kinofilme werden zuerst in den riesigen Kinopalästen gezeigt und dann als neue DVD Filme angeboten. Damit haben die Zuschauer die Möglichkeit, Filme, die ihnen gefallen, zu Hause so oft zu sehen, wie sie mögen. Ein Filmabend im Freundeskreis gehört mittlerweile für viele Menschen zu einer aktiven Freizeitgestaltung. Wenn auch die meisten Filme auf den großen Leinwänden oft sehr viel besser wirken, hat das Anschauen im heimischen Wohnzimmer seine Vorteile. Hier können Filme angesehen werden, die man im Kino vielleicht verpasst hat. Bei ausländischen Filmen bietet die DVD mehrere Tonspuren, auf denen die Filme in ihrer Originalsprache verfolgt werden können. Filme können nicht nur gekauft, sondern auf Downloadportalen auch kostenlos oder zu einem kleinen Obolus heruntergeladen werden. Allerdings sollten hier nur legale Möglichkeiten genutzt werden. Illegales Downloaden ist nicht nur strafbar, es bringt die Regisseure und Künstler auch um ihre wohlverdienten Gewinne. Und das ist angesichts des großen Unterhaltungswerts der deutschen Filme kaum wünschenswert.

familien-frage.de

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