Wenn die Fahrerlaubnis entzogen wurde, muss der ehemalige Führerscheininhaber eine medizinisch-psychologische Untersuchung durchlaufen, um den Führerschein wiederzuerhalten. Nur wenn diese MPU, deren Ergebnis als Guthaben ausgehändigt wird, positiv ausfällt, kann die Fahrerlaubnis wieder erteilt werden. Ein negatives MPU-Gutachten heißt grundsätzlich, dass diese zunächst nicht wieder ausgehändigt wird. Die Frage ist, wie es nach einem solchen Ergebnis weitergeht und was Sie nun tun können. Wichtig ist: Lassen Sie sich nicht entmutigen und gehen Sie die nächsten Schritte ganz in Ruhe an.
- Klaus, Robert (Autor)
- 144 Seiten - 03/10/2011 (Veröffentlichungsdatum) - Books on Demand (Herausgeber)
Negatives Gutachten nicht einreichen
Sie sollten ein negatives MPU-Gutachten nie an die Führerscheinstelle senden, denn diese negative Beurteilung würde in Ihrer Verkehrsakte landen. Es besteht keinerlei Verpflichtung für Sie, das Gutachten bei den Behörden vorzulegen und dies würde auch keinen Sinn ergeben, da der Führerscheinantrag bei einem solchen Untersuchungsergebnis ohnehin abgelehnt werden würde. Ziehen Sie stattdessen Ihren Antrag gegebenenfalls – ohne dafür irgendwelche Gründe anzugeben – selbst zurück.
Theoretisch haben Sie in dieser Situation die Möglichkeit, rechtliche Schritte gegen die Beurteilung einzulegen. Sie könnten die Entscheidung des Gutachters anzweifeln, gegen die Ablehnung Ihres Antrags (die ohne Vorlage des MPU-Ergebnisses erfolgen wird, falls Sie diesen nicht zurückziehen) Widerspruch einlegen oder ein sogenanntes Kontrast- oder Obergutachten erstellen lassen. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Chancen auf Erfolg dieser Möglichkeiten nahezu aussichtslos sind. Sie sollten also Ihre Zeit, Ihre Nerven und Ihr Geld nicht darauf verschwenden. Wieviele Kosten rund um die MPU für Sie entstehen, erfahren Sie unter mpu-kosten.eu.
MPU: Durchgefallen – Was sind die Gründe dafür?
Nehmen Sie sich stattdessen Zeit für das genaue Durchlesen des Gutachtens. Denn dort finden Sie Hinweise, warum Sie die Untersuchung nicht bestanden haben sowie Empfehlungen, wie Sie nun vorgehen sollten. Daran können Sie ersehen, was Sie verändern sollten. Es kann sinnvoll sein, sich an einen Verkehrspsychologen oder an spezialisierte Beratungsstellen zu wenden, die Ihnen das Ergebnis aus fachlicher Sicht erläutern und Hilfe für die Vorbereitung auf die nächste MPU anbieten. Sie können diese jederzeit wiederholen, es gibt keine Sperrfrist. Eine Gebühr ist in voller Höhe für jede weitere Untersuchung zu zahlen. Lassen Sie die nächste MPU nach Möglichkeit bei einer anderen Stelle anfertigen und erwähnen Sie dort nicht, dass Sie schon einmal durchgefallen sind. Weitere Tipps unter www.mpu-pruefung-bestehen.com und www.mpu-bayern.com.
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