Wie wird ein Kleinkind am besten erzogen?

Erziehung beim Kleinkind

Die Erziehung von Kleinkindern ist ein Thema, das bei Eltern stets für Diskussionen sorgt. Dabei ist es ganz normal, wenn Kleinkinder nicht das tun, was sie sollen: Immerhin nennt man das Alter im Englischen nicht umsonst „Terrible Two“. Zwischen zwei und vier Jahren sind Kinder einfach unberechenbar und für keine Art von Kleinkindererziehung wirklich zugänglich. Trotzdem gibt es gerade für Kinder in dieser Altersgruppe Erziehungsratgeber zu wohl jedem Thema. Eltern, die ob der Unzugänglichkeit der Kinder verzweifeln, sind für Erziehungstipps aller Art recht empfänglich, was die Ratgeberliteratur zu einem Riesengeschäft macht.

artgerecht - Das andere Kleinkinderbuch: Gefühle liebevoll begleiten - Entwicklungsschritte...
  • Schmidt, Nicola (Autor)
  • 304 Seiten - 29.05.2018 (Veröffentlichungsdatum) - Kösel-Verlag (Herausgeber)

Warum Kleinkinderziehung so schwierig ist

Normalerweise ist in Filmen aus Amerika nicht viel Gutes zu finden, abgesehen vielleicht davon, dass sie Kassenschlager sind. „Drachenzähmen leicht gemacht“ ist da vielleicht eine Ausnahme, denn der Held des Animationsabenteuers sagt einen ganz wichtigen Satz: Babys kann man nicht erziehen, Babys gehorchen niemandem. Er bezieht sich dabei zwar auf kleine Drachen (keine Menschenkinder), aber die Drachenbabys sind schon flügge und entsprechen wohl eher dem Kleinkeindalter – auch in ihrem Verhalten. Zwischen zwei und vier Jahren entdecken Kinder sich selbst. Sie lernen den eigenen Willen kennen und verstehen jetzt tatsächlich, dass sie sich von ihrer Umwelt abgrenzen können. Dass das nicht ohne Probleme vonstatten geht, ist klar.

Erziehung und Kleinkind?

Ganz viel Verständnis auf beiden Seiten hilft durch diese schwierige Phase. Ganz egal, ob es um „Kann alleine!“, „Ich will nicht!“ oder „Das schmeckt nicht!“ geht – Kinder brüllen ihre Meinung einfach in die Welt hinaus. Das ist eine ganz natürliche erste Reaktion, wenn man zum ersten Mal überhaupt entdeckt, dass da eine eigene Meinung im eigenen Kopf sitzt, und das passiert auf keinen Fall, um Oma, Opa, Mama oder 6jährige Geschwister zu verärgern. Oft sind die kleinen Rebellen von der Stärke der eigenen Gefühle so überwältigt, dass sie ganz erschrocken sind und sich in eine richtige Wut steigern. Da helfen logische Argumente und Ärger wenig, die Wut muss raus, bevor das Kind wieder ansprechbar ist. Verständnis sollten Eltern aufbringen, und den Gegenstand des Anstoßes erst einmal aus dem Sichtfeld entfernen.

Kinder ahmen nach

Erziehung im eigentlichen Wortsinn ist bei Kleinkindern einfach nicht möglich. Kinder ahmen in jungen Jahren einfach nach, was sie bei Eltern, Geschwistern, Freunden, Bekannten oder einfach nur so sehen. Sie selektieren nicht großartig (weder in Richtung Abenteuer, noch in Sachen Sicherheit), sondern probieren mehr oder minder wertneutral erst einmal aus. So finden sie ihren eigenen Standpunkt in der Welt, definieren sich im Kontrast oder Zusammenspiel mit den Menschen ihrer Umgebung und lernen sich selbst kennen. Heute weiß man, dass Kinder vor der Pubertät schon schwierig werden können – Kindererziehung hat weniger mit Strenge als mit Einfühlungsvermögen und ein bisschen Psychologie zu tun.

familien-frage.de

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