Leinöl für Hunde: das solltest Du wissen

Viele Menschen schwören auf Leinöl als Nahrungsergänzung. Die Inhaltsstoffe Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die Vitamine B und E, Ölsäure und Linolsäule sollen einer Mangelernährung vorbeugen. Aber gilt das auch für unsere Vierbeiner? Tierärzte empfehlen Leinöl für Hunde, wenn Nährstoffe durch die normale Fütterung nicht ausreichend zugeführt werden oder durch Krankheit ein besonderer Bedarf gegeben ist.

In diesen Fällen ist Leinöl sinnvoll

Hunde sind Fleischfresser. Leider haben viele Fertigfutter einen hohen Getreideanteil. Das darin enthaltene Pflanzenöl bietet nicht alle Bestandteile, die ein Hund zur Gesunderhaltung braucht. Aber auch beim Barfen (BARF = Bones and Raw Foods), das als naturnahe Ernährung nach dem Vorbild der Wölfe gilt, ist Leinöl für Hunde interessant. Der Grund: Die zusätzlichen Fette dienen als Lösungsmittel, damit die Vitamine aus dem Fleisch besser aufgenommen werden können.

Manche Hundehalter kompensieren Ernährungsmängel durch Zufütterung von Fischöl. Aber viele Fischöle sind mit Schadstoffen belastet. Leinöl aus ökologischer Landwirtschaft bietet hier eine große Sicherheit. Ein Gespräch mit dem Tierarzt – am besten in Verbindung mit einer Blutuntersuchung – schafft Klarheit, ob Leinöl für dein Tier sinnvoll ist. Vor allem bei vorliegenden Krankheiten kann Leinöl angezeigt sein. Bestimmte Öle und Fette stehen beispielsweise im Ruf, die Ausbreitung von Krebs zu hemmen. Haut und Fell verbessern sich, Ekzeme, Geschwüre und dergleichen sollen besser abheilen, und nicht zuletzt wirkt Leinöl regulierend auf Magen und Darm.

Viel hilft nicht immer viel

Wenn der Tierarzt keine andere Dosierung vorschlägt, sind fünf Milliliter (etwa ein Teelöffel) pro zehn Kilogramm Körpergewicht ein guter Richtwert. In solchen Menge werden gute Öle und Fette auch nicht zur Kalorienschleuder und führen nicht zum verstärkten Verkalken von Arterien. Bei der genannten Empfehlung ist bereits berücksichtigt, dass Hunde nicht in der Lage sind, die im Leinöl als Hauptbestandteil (etwa 60 %) enthaltene Alpha-Linolensäure in die beiden Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure umzuwandeln. Der Organismus eines Hundes verarbeitet nur etwa 15 %.

Im Zweifel beginnst du mit einer geringeren Menge und schaust, wie dein Hund den neuen Gesundheitsbooster verträgt. Verändert sich der Kot, bekommt der Hund vielleicht sogar Durchfall, verringerst du die Menge oder versuchst es mit einem anderen Öl (zum Beispiel aus Scharzkümmel, Hanf- oder CBD-Öl, Sesamöl). Manche Tiere mögen das Leinöl und schlecken es vom Löffel. Dabei besteht aber das Risiko zu kleckern. Besser dosieren lässt sich das Leinöl, wenn du es unter das normale Futter mischst. Auch Joghurt oder Magerquark sind eine gute Basis für das Leinöl. Wegen des geringen Verbrauchs reicht es, kleine Mengen zu kaufen – dafür darf es dann gern auch beste Qualität von schöner, goldgelber Farbe sein. Bewahre das Leinöl kühl und dunkel auf, denn Licht schadet den Inhaltsstoffen. Einmal angebrochen, solltest du es zügig verbrauchen.

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