Oppositionelles Trotzverhalten erkennen und behandeln

Beim oppositionellen Trotzverhalten handelt es sich um eine Verhaltensstörung, die meist im Kleinkindalter auftritt. Sie äußert sich in auffällig wütendem, negativen und trotzigen Verhalten des Kindes gegenüber Eltern, Autoritätspersonen und auch Gleichaltrigen. Die Störung gehört zu den häufigsten psychischen Problemen in der Kindheit, Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.

Ratgeber aggressives und oppositionelles Verhalten bei Kindern: Informationen für Betroffene,...
  • Petermann, Franz (Autor)
  • 47 Seiten - 23.05.2016 (Veröffentlichungsdatum) - Hogrefe Verlag (Herausgeber)

Ursachen und Symptome

Die Ursachen für oppositionelles Trotzverhalten sind nicht bekannt. Auch die Symptome sind der psychischen Störung nicht immer eindeutig zuzuordnen, da auch gesunde Kinder aggressiv und trotzig reagieren können, wenn sie müde, aufgeregt oder hungrig sind. Wenn das auffällige Verhalten allerdings immer häufiger ohne erkennbaren Grund auftritt, ist ein Besuch beim Kinderpsychologen ratsam. Zu den typischen Anzeichen für die Erkrankung gehören übermäßiges Argumentieren und in Frage stellen von Regeln gegenüber den Eltern, die Weigerung, Regeln anzuerkennen und zu befolgen, häufige Wutausbrüche und eine scharfe und aggressive Redeweise. Kinder, die unter oppositionellem Trotzverhalten leiden, weisen oft anderen die Schuld für eigene Fehler zu, ärgern andere auffällig häufig und üben sofort Rache, wenn sie sich selbst geärgert fühlen.

Diagnose und Therapiemöglichkeiten

Besteht der Verdacht, dass ein Kind an oppositionellem Trotzverhalten leidet, führt der Psychologe intensive Befragungen über das Verhalten des Kindes durch. Er beobachtet den kleinen Patienten über einen längeren Zeitraum und führt psychologische Tests durch. Zur Behandlung stehen individuelle Gesprächstherapien oder Familientherapien zur Auswahl. Eine Möglichkeit ist auch die Peer-Group-Therapie, die sich auf die Entwicklung zwischenmenschlicher und sozialer Kompetenzen spezialisiert hat.

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