Hier reicht das Pickerl nicht: Streckenmaut in Österreich

Einheimische und regelmäßige Österreich-Urlauber kennen den Unterschied zwischen Vignette und Streckenmaut – für Gelegenheitsfahrer auf Autobahnen und Schnellstraßen der Alpenrepublik ist die Streckenmaut in Österreich eine unangenehme Überraschung, die Geld und Zeit kostet.

Das muss nicht sein. Du kannst dich online registrieren. Die digitale Streckenmaut ergänzt die digitale Vignette. Sie erlaubt dir, Mautstellen ohne Wartezeit zu passieren und – je nach gewähltem Tarif – trotzdem frei zu sein bei der Wahl deiner Fahrtroute.

Für welche Straßen wird Streckenmaut erhoben?

Mautpflichtig sind Alpenstraßen, deren Bau besonders teuer war. Die Streckenmaut, früher als Sondermaut oder Videomaut bekannt, dient der Finanzierung dieser Projekte. Konkret gibt es mautpflichtige Abschnitte auf vier Autobahnen und einer Schnellstraße:

  • A 9 Pyhrn-Autobahn: Gleinalm- und Bosruck-Tunnel
  • A 10 Tauern-Autobahn: Tauern- und Katschberg-Tunnel
  • A 11 Karawanken-Autobahn: Karawanken-Tunnel
  • A 13 Brenner-Autobahn: Gesamtstrecke von Innsbruck bis Brennerpass
  • S 16 Arlberg-Schnellstraße: St. Anton bis Langen am Arlberg (gesperrt vom 24. April bis 6. Oktober 2023)

Auf den mautpflichtigen Abschnitten benötigst du – theoretisch – keine Vignette, musst also nicht doppelt zahlen. In der Praxis hat das wenig Bedeutung, weil du vermutlich nicht jede andere Autobahn in Österreich meiden kannst. Allenfalls beim Brenner könntest du Innsbruck Süd als erste Auffahrt bzw. auf dem Rückweg als letzte Abfahrt benutzen und brauchst dann kein zusätzliches Pickerl.

Wie wird die Maut bezahlt?

An den genannten Straßen gibt es Mautstellen. Wer nicht vorgeplant hat, muss die Abfertigungsspuren mit Kassenhäuschen bzw. Kassenautomaten wählen. Hier kann bar, mit gängigen Kreditkarten, Maestro-Karten und sogar einigen Tankkarten bezahlt werden. Gerade in der Urlaubszeit wird es hier aber recht voll. Immerhin passieren jährlich mehr als vierzig Millionen Fahrzeuge die Mautstellen. Eine Alternative ist der Kauf von digitalen Streckenmaut-Tickets vor Fahrtantritt. Dabei wird das amtliche Kennzeichen des Fahrzeugs registriert. An der Mautstelle kannst du eine beliebige Spur (mit Ausnahme der GO Spur, die ist für Busse und Lkw) wählen. Das Autokennzeichen wird per Kamera erkannt und die Schranke öffnet sich automatisch.

Der Vorab-Kauf von digitalen Streckenmaut-Tickets ist eine gute Idee, wenn du Strecke und Anzahl der Fahrten genau kennst. Dann kannst du die Tickets zum Beispiel auch in einem Bestellvorgang zusammen mit der benötigten Vignette bekommen, ein Maut-Abo abschließen oder eine Jahreskarte erwerben. Die ist für Vielfahrer praktisch, auch weil man sie nicht verlieren kann – das Kennzeichen wird für den gesamten Gültigkeitszeitraum im System der ASFINAG (die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft, die die österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen betreibt) gespeichert.

Flexible Nutzung der digitalen Streckenmaut

Und wenn du dich nicht festlegen möchtest, vielleicht sogar noch gar nicht klar ist, ob du überhaupt eine Mautstraße benutzen wirst? Dann ist die flexible digitale Streckenmaut das passende Angebot zum Bezahlen der Streckenmaut in Österreich. Hier werden persönliche Daten, dein Autokennzeichen und eine Bezahlmethoden hinterlegt. Der Service gilt für alle Mautstellen und ist kostenlos, solange du keine Mautstelle passierst. Nutzt du eine Mautstraße, wählst du an der Mautstelle die grün markierte Spur. Wie beim Ticket aus dem Vorverkauf wird das Kennzeichen gelesen und der Weg freigegeben. Die erkannten Fahrten werden nach den jeweils gültigen Tarifen abgerechnet.

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