Scooter – Spaß und Nutzen für die ganze Familie

Vor allem in größeren Städten sind E-Scooter immer häufiger zu sehen. Die kleinen, hippen Elektro-Flitzer sind eine praktische, umweltfreundliche Alternative und Ergänzung zu Auto, Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln bei kurzen Strecken. Ob für die „letzte Meile“ auf dem Weg zur Arbeit, Schule oder Uni, kleine Einkäufe oder einfach nur für Spiel, Spaß und Sport, E-Scooter sind keine Modeerscheinung mehr.

Roller ohne Motor

Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich der unmotorisierte Tretroller, bestehend aus einem bodennahen Trittbrett mit Lenker, Bremsen und zwei Rädern, der sich damals vor allem bei Kindern großer Beliebtheit erfreute. Vereinzelte elektronisch angetriebene Versionen gab es tatsächlich schon ab 1915, diese konnten sich jedoch nicht durchsetzen und verschwanden schnell wieder vom Markt. Nach und nach kamen immer mehr Modelle auch für Erwachsene hinzu, die heute weiterhin – parallel zu den E-Scootern – vielfach genutzt werden. Während für das Zurücklegen von weiteren Strecken jetzt häufiger auf die Elektro-Variante zurückgegriffen wird, kommen die klassischen Tretroller insbesondere im Sport- und Freizeitbereich sowie bei Kindern zum Einsatz. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen: Erwachsene entscheiden sich gerne für Modelle mit großem Vorderrad, für den Funsport-Bereich wurden spezielle Stunt-Scooter entwickelt, mit denen sich besonders gut Stunts und Tricks ausführen lassen. Viel Spaß machen zum Beispiel die robusten Freestyle Scooter von Chilli. Mit Tretrollern werden auch diverse Meisterschaften ausgefochten. Wenn Du mit Deinem Scooter nicht gerade im Skateboard-Pool Deine Runden drehst, nutzt Du im Straßenverkehr den Gehweg, denn hier wirst Du mit Tretroller einem Fußgänger gleichgesetzt.

Was sind E-Scooter?

Rechtlich gesehen sind Elektro-Scooter sogenannte Elektrokleinstfahrzeuge, die eine Geschwindigkeit zwischen 6 und 20 km/h erreichen. Der Begriff E-Scooter wird für zwei Fahrzeuge häufig synonym benutzt. Ein E-Scooter im Sinn dieses Artikels ähnelt dem oben beschriebenen Tretroller ohne Motor, ist jedoch mit einem Elektroantrieb ausgestattet. Dadurch eignet er sich insbesondere als modernes, ökologisch wertvolles Fortbewegungsmittel auch für längere Wege. Da viele Modelle sehr leicht sind und sich zusammenklappen lassen, kannst Du sie in Bus und Bahn oder in den Urlaub mitnehmen. Daneben wird auch ein dem Motorrad ähnlicher Motorroller oft als Elektroroller bezeichnet.

Welche gesetzlichen Vorgaben gelten für E-Scooter?

In Deutschland regelt die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV), wer unter welchen Bedingungen einen E-Scooter fahren darf. Sie legt fest, dass nur E-Scooter auf öffentlichen Wegen erlaubt sind, die eine Straßenzulassung haben. Außerdem benötigst Du für E-Scooter und andere Elektrokleinstfahrzeuge eine entsprechende Kfz-Haftpflichtversicherung. Die meisten Versicherungsgesellschaften bieten spezielle E-Scooter-Versicherungen mit Teilkasko-Option an. Ein Führerschein hingegen ist nicht erforderlich und auch eine Helmpflicht gibt es nicht. Darüber hinaus gelten für E-Scooter ähnliche Gesetze wie für das Fahrrad. Das Fahren auf Gehwegen und in Fußgängerzonen ist nicht erlaubt und es gelten die gleichen Promillegrenzen wie für Radfahrer. Bei Verstößen drohen Bußgelder, Punkte in der Verkehrssünderkartei und sogar Strafanzeigen.

E-Scooter und öffentliche Verkehrsmittel

Gerade für Berufspendler sind leichte, zusammenklappbare E-Scooter am besten geeignet. Mit ihnen lassen sich die letzten Kilometer zwischen Bahnhof und Firma bequem, preiswert und umweltschonend zurücklegen. Ob der E-Scooter in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus, Straßenbahn, U-Bahn oder dem Zug mitgenommen werden darf, hängt von den Verkehrsunternehmen ab. In den meisten Fällen ist der Transport von zusammenfaltbaren Scootern kostenlos gestattet. Bei E-Scootern, die sich nicht zusammenlegen lassen, musst Du gegebenenfalls ein teureres Ticket wie bei der Fahrrad-Mitnahme kaufen.

E-Scooter für Kinder

Grundsätzlich dürfen Kinder erst ab 14 Jahren mit richtigen E-Scootern unterwegs sein. Das gilt ebenso für gedrosselte Modelle mit 12 km/h. Nur E-Scooter mit weniger als 6 km/h unterliegen keiner Altersbeschränkungen und dürfen auch auf Gehwegen gefahren werden. Aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit eignen sie sich eher für kleinere Kinder, zum Üben und Spielen. Auf dem Privatgelände dürfen natürlich auch jüngere Kinder mit schnelleren E-Scootern fahren. Dabei sollten die Eltern gut aufpassen, damit sich die Kleinen nicht verletzen. Für die ersten Fahrversuche und den Funsport ist ein unmotorisierter Roller die bessere Wahl.

Sicherheit geht vor – auch bei E-Scootern

Elektroroller zu fahren, erfordert ein wenig Übung. Vor allem das Anfahren und Abbiegen solltest Du vorher auf Deinem Hof oder einem großen Parkplatz üben. Eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h klingt zunächst nicht schnell, aber das täuscht. Auch bei dieser Geschwindigkeit können Unfälle schon zu Verletzungen führen. Daher sollte ein Fahrradhelm eine Selbstverständlichkeit sein und auch Knie- und Ellenbogenschützer sind sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen. Viele Modelle sind mit einem Display ausgestattet, auf dem Du Geschwindigkeit, gefahrene Strecke, Akkuladestand und andere Informationen sehen kannst. Fahre am Anfang nicht zu schnell und gewöhne Dich langsam an das Fahrgefühl.

Wichtige technische Eigenschaften

Damit ein E-Scooter in Deutschland am öffentlichen Verkehr teilnehmen darf, muss er bestimmte technische Anforderungen erfüllen. Die Motorleistung darf maximal 500 Watt betragen und die Höchstgeschwindigkeit ist auf 20 km/h begrenzt, wobei durch die gesetzlich erlaubte Toleranz auch 22 km/h noch legal sind. Ebenso vorgeschrieben sind zwei unabhängige Bremsen, eine Klingel sowie Vorder- und Rücklicht. Bei Reichweite und Gewicht musst Du abwägen, was Dir wichtiger ist. Je mehr Kapazität der Akku hat, desto schwerer wird das Gefährt. Andersherum benötigen schwere, robuste Modelle mehr Strom. Die vom Hersteller angegebene Reichweite ist dabei nur ein ungefährer Schätzwert für Fahrer mit durchschnittlichem Gewicht.

Was beim Kauf zu beachten ist

Längst nicht alle im Handel erhältlichen E-Scooter sind auf deutschen Straßen zugelassen. Darüber hinaus unterscheiden sich die Modelle teilweise gravierend in Punkten wie Reichweite, Geschwindigkeit, Fahrgefühl, Stabilität und Ausstattung. Deswegen solltest Du Dich vor dem Kauf unbedingt gründlich informieren und Testberichte lesen. Achte nicht nur auf Leistung und Reichweite, da minderwertige E-Scooter teilweise sehr unbequem zu fahren sind. Größere Luftreifen und eine Federgabel sorgen für eine angenehmere Fahrt, da sie Unebenheiten besser ausgleichen. Eine Kickstart-Funktion schont den Akku und verhindert ein plötzliches Anfahren. Nicht zuletzt ist das zulässige Gesamtgewicht entscheidend und sollte umso höher ausfallen, je schwerer Du bist.

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