Unter Kinderlosigkeit versteht man per Definition, dass eine Einzelperson oder aber auch ein Paar ohne Kinder lebt. Dabei wird zwischen der Nochkinderlosigkeit, Wiederkinderlosigkeit und der lebenslangen Abstinenz von Kindern unterschieden. Wer später oder nie Nachwuchs möchte oder nach der Kindererziehung wieder alleine wohnt, fällt ebenso unter die Rubrik, wie Menschen, die aus biologischen, religiösen oder sozialen Gründen keine eigenen Kinder bekommen können oder wollen. Wer die Erziehung des leiblichen Kindes der Lebensgefährtin, des Lebensgefährten mit übernimmt, selbst aber nie gezeugt hat, gehört auch zur Gruppe der Kinderlosen.
- Jozefak, Katharina (Autor)
- 349 Seiten - 18.02.2019 (Veröffentlichungsdatum) - Empower Yourself Verlag (Herausgeber)
Missverständnisse und hohe Kosten
Weil Kinderlosigkeit dieser Tage noch immer als Kinderfeindlichkeit missverstanden wird, tut die Gesellschaft vor allem denjenigen Unrecht, die aus gesundheitlichen-medizinischen Gründen keine Sprösslinge zeugen können. Die Gründe dafür sind extrem unterschiedlich und reichen von Erkrankungen, über Unfälle bis hin zu angeborenen Defekten. Auch ein Kinderwunschzentrum kann den Betroffenen oft nicht helfen. Da die Adoptionsrichtlinien in Deutschland überaus streng und teils veraltet gehandhabt werden, ist es vielen Paaren nicht möglich ein Kind zu adoptieren. Es wird verlangt, mit nur einem Gehalt eine Familie zu ernähren und ein Eigenheim zu besitzen. Üben beide Eltern einen nicht übermäßig vergüteten Beruf aus und müsste die Mutter nach der Adoption halbtags zur Arbeit gehen, scheidet die Familie für das Jugendamt automatisch aus.
Bewusste Entscheidung
Ein Kind zu haben bedeutet Verantwortung zu übernehmen und langjährigen Pflichten nachzukommen. Rund 25 Prozent aller deutschen Frauen scheuen diese Herausforderung und verzichten ein Leben lang auf ein eigenes Kind. Kinderlosigkeit und ihre Ursachen liegen nicht selten im beruflichen und sozialen Umfeld. Hat man lange auf ein Karriereziel hingearbeitet, ist man häufig nicht bereit dieses wegen der Familienplanung aufzugeben. Darüber hinaus gelingt es vielen Menschen nicht einen geeigneten Partner zu finden. Mit 40 alleine ein Kind zu bekommen wäre rein medizinisch zwar noch kein Problem, doch für die meisten sind Eltern- und Partnerschaft untrennbar miteinander verbunden. Weil ein Baby finanzielle Belastungen mit sich bringt, verwehren sich viele Ehepaare den heute als Luxus bezeichneten Kinderwunsch.
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