Sichere OP- und FFP2-Masken erkennen

Die Bundesländer setzen jetzt die Beschlüsse um, die die Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten beraten hat. In Geschäften sowie im öffentlichen Nahverkehr reichen die selbstgenähten oder gekauften Stoffmasken nicht mehr aus. Angesichts hochansteckender Coronavirus-Mutationen folgt die Politik den Empfehlungen von Virologen und schreibt mindestens medizinische OP-Masken vor. Besser noch sind die Filtermasken vom Typ FFP2. Die neue Vorschrift treibt die Preise für den Mund-Nasen-Schutz in die Höhe. Kann man günstigen Angeboten überhaupt trauen? Und wie erkennt man eigentlich sichere Masken?

1918 - Die Welt im Fieber: Wie die Spanische Grippe die Gesellschaft veränderte
  • Spinney, Laura (Autor)
  • 384 Seiten - 29.01.2018 (Veröffentlichungsdatum) - Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (Herausgeber)

CE-Kennzeichen und vierstellige Nummer

Am sichersten gehst du, wenn du eine FFP2-Maske mit dem CE-Kennzeichen (Conformité Européenne) und einer vierstelligen Kennnummer kaufst. Diese Zahl bezeichnet die Prüfstelle, die das CE-Zeichen bestätigt hat. Welche Nummer für welche Organisation steht, kannst du im Internet auf den Seiten der Europäischen Kommission nachlesen. 0035 ist beispielsweise der TÜV Rheinland, 0036 der TÜV Süd. Neben der CE-Kennzeichnung sollte auch eine Prüfung nach DIN EN 149:2009-08 bescheinigt, Herstellerangaben und Modellnummer vorhanden sein.

China-Ware muss nicht schlechter sein

Die derzeit in Umlauf befindlichen FFP2-Masken stammen zu 90 % aus China und tragen deshalb nicht die CE-Kennzeichnung. Das bedeutet aber nicht, dass es sich um minderwertige Qualität oder Fälschungen handeln muss. KN95 (Asien), N95 (Nordamerika) und P2 (Australien) sind gleichwertige Bezeichnungen für den europäischen Standard FFP2 nach ausländischen Normen. Als Laie kannst du natürlich nicht prüfen, ob die Masken tatsächlich den versprochenen und vorgeschriebenen Schutz bieten. Es ist Aufgabe des Händlers, zum Beispiel des Apothekers, entsprechende amtliche Dokumente vorzulegen. Die Prüfbescheinigung muss bei jeder – auch kleinen – Verpackungseinheit vorhanden sein. Es reicht also nicht ein Dokument pro Karton zur Einsichtnahme. Auch bei einzeln verpackten Masken muss ein Zettel oder Aufdruck dabei sein. Ist er nicht vorhanden oder hast du Zweifel an der Glaubwürdigkeit, kaufe die Masken besser woanders, gib sie zurück oder wirf sie notfalls weg. Ein verschmerzter Fehlkauf ist besser als eine Corona-Infektion.

OP-Masken als Alternative

Möglicherweise kommt es durch die neu geregelte Maskenpflicht zu einem Engpass bei den FFP2-Masken. Außerdem erschweren sie das Atmen relativ stark und sind verhältnismäßig teuer. Das waren vielleicht Gründe, dass die Politik auch OP-Masken wie die von Virshields in kritischen Bereichen zulässt. Auch sie sind medizinische Masken und haben in der Regel eine bessere Filterwirkung als einfache Stoffmasken. Zwar gibt es keinen aufwendigen Prüfprozess wie bei FFP2-Masken. Aber die Norm DIN EN 14683 regelt, dass die Mund-Nasen-Schutzmaske „aus einer Filterschicht besteht, die zwischen Stoffschichten eingebettet, mit diesen fest verbunden oder in diese eingepasst ist“. Handelsübliche Stoffmasken und Ergebnisse eigener Handwerkskunst erfüllen diese Kriterien nicht, weil es an der Filterschicht und deren fester Verbindung mit dem Stoff fehlt. Ein eingelassener Draht verbessert die Passform an der Nase und sorgt dafür, dass Brillenträger weniger Probleme mit beschlagenen Gläsern haben.

Es gibt auch einfache Gesichtsmasken, die nicht für den medizinischen Gebrauch zugelassen sind, aber genauso aussehen wie OP-Masken. Achte daher beim Kauf auf die Konformität mit DIN EN 14683 und das CE-Zeichen auf der Verpackung. Eine vierstellige Prüfnummer wie die FFP2-Masken bekommen OP-Masken generell nicht. Nach DIN EN 14683 gibt es vier verschiedene Maskentypen (Typ I, Typ I R, Typ II und Typ II R), die sich in ihrer bakteriellen Filterleistung sowie ihrer Widerstandsfähigkeit bzgl. Spritzern, Flüssigkeiten und den Atem unterscheiden. Eine sichere OP-Maske sollte Typ II oder Typ IIR entsprechen.

Bild: Bigstockphoto.com / Inna_Dodor

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