Dass Streptokokken in der Schwangerschaft auftreten ist häufig und betrifft rund 20 bis 30 Prozent aller werdenden Mütter. Die Bakterien kommen überall auf der menschlichen Haut vor und stellen für einen gesunden Erwachsenen keinerlei Probleme dar. Ist der Vaginalbereich der Schwangeren von Streptokokken befallen, kommt das Kind bei der Geburt mit eben jenen in Berührung. Neugeborene verfügen noch nicht über ausreichende Abwehrstoffe. Ihr Körper kann die Bakterien nicht selbstständig in Schach halten und so gilt es kurz vor der Niederkunft zu klären ob die Mutter unter einer Entzündung leidet oder nicht. Die Gefahr einer Sepsis, sprich Blutvergiftung liegt bei zu früh geborenen Kindern um einiges höher als bei termingerechten Geburten. Dennoch sind Streptokokken in der Schwangerschaft zu keinem Zeitpunkt zu unterschätzen.
Wie vermeidet man eine Übertragung
Rutscht das Kind durch den Geburtskanal, kommt es automatisch mit den Bakterien der Scheidenwand in Berührung. Folglich kann ein Kontakt unmöglich verhindert werden. Es empfiehlt sich daher kurz vor dem errechneten Geburtstermin einen Test zu machen. Erst ab der 35. Woche ist es sinnvoll, den unkomplizierten Abstrich beim Arzt durchzuführen. Streptokokken breiten sich rasch und ohne bemerkbare Symptome aus. Wer sich auf ein negatives Testergebnis aus der 22. Woche stützt, kann dennoch bis zur Geburt von den Bakterien befallen sein. Kommt es zu einer Frühgeburt, verabreichen die Ärzte noch während das Kind im Mutterleib weilt Penicillin. Bei normalen, sprich zeitgerechten Geburten wird das Baby sofort untersucht und vom Kinderarzt mit einem Antibiotikum versorgt. Wie bei zahllosen Erkrankungen dieser Tage, so meint auch ein Streptokokken-Befall nur dann eine Gefahr, bleibt er unentdeckt und unbehandelt. Sie als werdende Mama können im Übrigen nichts falsch machen. Keine Ihrer Verhaltensweisen würde eine Übertragung verhindern oder verursachen.
Mögliche Symptome, die eine Infektion beweisen
Obwohl jede 5. Frau Streptokokken in der Schwangerschaft aufweist, überträgt sich die Krankheit nur auf jedes hundertste Baby. Und wiederum nur ein verschwindend kleiner Bruchteil dieser Bakterienbefälle bleibt zunächst unentdeckt. Sollte diese Unwahrscheinlichkeit dennoch eintreten, kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Diese verursacht binnen weniger Tage eine schwere Hirnhaut- oder Lungenentzündung und verlangt nach sofortiger medizinischer Hilfe. Jene Variante der Erkrankung wird Frühform genannt und tritt zumeist während der ersten sieben Lebenstage auf. Noch wesentlich seltener als zur Früh- kommt es zur Spätform. Diese zeigt sich erst nach acht bis zwölf Lebenswochen und geht mit extrem hohem Fieber oder einer signifikant niedrigen Körpertemperatur, permanenter Schläfrigkeit, fahler Hautfarbe, unregelmäßigen Herzschlägen und Appetitlosigkeit einher. Sie als Eltern haben dann so schnell als möglich ein Krankenhaus aufzusuchen.
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