Kinder interkulturell erziehen

Interkulturelle Erziehung

In unserer vielfältigen, durch Migration geprägten Gesellschaft gewinnt die Interkulturelle Erziehung als pädagogischer Ansatz zunehmend an Bedeutung. Konkret bedeutet diese Form der Erziehung: Kinder sollen sich mit anderen Kulturen auseinandersetzen und lernen, mit der Vielfalt produktiv umzugehen. Profit sollen daraus alle Nachwachsenden ziehen, Kinder mit ursprünglich deutschen Eltern genauso wie Kinder mit Migrationshintergrund.

Kita aktiv Projektmappe Interkulturelle Bildung - unsere Welt ist bunt
  • Mareike Brombacher (Autor)
  • 56 Seiten - 30.05.2017 (Veröffentlichungsdatum) - BVK Buch Verlag Kempen GmbH (Herausgeber)

Interkulturell erziehen: Ziele und Umsetzung

Ein wichtiges Ziel der Interkulturellen Erziehung liegt im Abbau von Vorurteilen. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen sollen dauerhaft friedlich und sich gegenseitig kulturell bereichernd zusammenleben. Bestenfalls, so Experten, setzen Eltern dafür schon bei der Erziehung die Grundlagen. Wer sich bereits im Kindes- und Jugendalter mit der kulturellen Vielfalt beschäftigt und zusammen mit Nachwuchs unterschiedlicher Herkunft aufwächst, entwickelt im Regelfall keinerlei intolerante Einstellungen wie Rassismus. Verfestigen sich solche menschenfeindlichen Einstellungsmuster dagegen in jungen Jahren, halten sie oft das gesamte Leben an. Interkulturelle Erziehung hilft zudem grundsätzlich im menschlichen Miteinander. Kinder lernen, die Welt nicht nur aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Sie versetzen sich auch in die Lage anderer und versuchen, deren Blickwinkel zu verstehen. Diese Fähigkeit erweist sich später sowohl im Privat- als auch im Berufsleben als wichtig. Last, not least: Interkulturelle Erziehung erweitert den persönlichen Horizont, Kinder erfahren zum Beispiel viel über andere Kulturen.

Die beste Möglichkeit der Interkulturellen Erziehung besteht in Kindertagesstätten und Schulen. Die jeweiligen Einrichtungen sollten explizit mit diesem Konzept werben. Es genügt nicht, wenn sich in den Gruppen und Klassen Kinder mit Migrationshintergrund befinden. Das ermöglicht zwar Kontakte der Kinder untereinander, bei einer Interkulturellen Erziehung fördern die Verantwortlichen das Miteinander und den produktiven Austausch aber mit effektiven pädagogischen Methoden. Einen weiteren Ansatzpunkt stellen unterschiedliche Vereine dar, die das Konzept der Interkulturellen Erziehung ernst nehmen. Auch Eltern selbst können ihren Beitrag leisten: ob mit einem Moscheebesuch oder einem Auslandsaufenthalt. Der Einsatz von dafür konzipierten Medien kann das Verständnis für kulturelle Vielfalt ebenfalls stärken. Diese und weitere Tipps zur Interkulturellen Erziehung finden sich zum Beispiel in entsprechender Ratgeberliteratur.

Überschneidungen mit anderen Ansätzen

Die Interkulturelle Erziehung fungiert als eigenständiger Ansatz. Es finden sich aber zahlreiche Überschneidungen mit anderen pädagogischen Methoden. Zum Teil handelt es sich bei der Interkulturellen Erziehung um eine Weiterentwicklung solcher Ansätze, zum Teil bestehen sie nebeneinander und ergänzen sich. Als Beispiele verdienen die Demokratische Erziehung, die Antirassistische Erziehung, die Menschenrechtserziehung und die Erziehung in zwei Sprachen Erwähnung. Die zweisprachige Erziehung kommt unter anderem infrage, wenn die beiden Elternteile unterschiedliche kulturelle Hintergründe besitzen. Zweisprachigkeit vom Kindesalter an erlaubt es dem Nachwuchs, den Background von Vater und Mutter unmittelbar zu erfahren und zu erkunden.

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