Zahnbehandlungen während der Schwangerschaft

Zahnbehandlung in der Schwangerschaft

Selbst bei gewissenhafter Zahnpflege kann eine Zahnbehandlung in der Schwangerschaft notwendig werden. Dabei spielt natürlich der Schutz des ungeborenen Kindes eine große Rolle. Trotzdem können in den meisten Fällen langfristige Zahnprobleme verhindert und akute Erkrankungen behandelt werden.

Dentistry and the Pregnant Patient
  • Daniel Ninan (Autor)
  • 166 Seiten - 29.05.2018 (Veröffentlichungsdatum) - Quintessence Publishing (Herausgeber)

Zahnerkrankungen vorbeugen

Vorbeugung ist besser als Heilen. Das gilt ganz besonders für eine Zahnbehandlung in der Schwangerschaft, da bei allen Behandlungen das Kind mitbetroffen ist. Deshalb es für alle Frauen mit Kinderwunsch sinnvoll, schon vor der Schwangerschaft den Zahnarzt zu konsultieren. Dabei kann nicht nur eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden, sondern auch festgestellt werden, ob beginnende Erkrankungen insbesondere des Zahnfleischs und der Zahnwurzeln vorliegen, die während der Schwangerschaft zu Problemen führen könnten. So können Zahnbehandlungen in der Schwangerschaft, die das ungeborene Kind belasten würden, vermieden werden.

Zahnbehandlungen in der Schwangerschaft

Falls dennoch Beschwerden auftreten, sollte im ersten und im letzten Schwangerschaftsdrittel von einer Behandlung abgesehen werden. Während des ersten Schwangerschaftsdrittels besteht die Gefahr, dass durch einen zahnärztlichen Eingriff und insbesondere durch die dabei notwendigen Medikamente die körperliche Entwicklung des Kindes gestört wird. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist diese zwar im Wesentlichen abgeschlossen, aber der Stress durch die Behandlung kann eine Frühgeburt begünstigen. Vergleichsweise unproblematisch ist jedoch das zweite Schwangerschaftsdrittel, vorausgesetzt, dass besonders belastende Methoden vermieden werden.

Röntgen und Betäubung während der Schwangerschaft

Da Röntgenstrahlung zellschädigend wirkt, sollte sie ohnehin nur sparsam eingesetzt werden. Bei einer bestehenden Schwangerschaft lehnen es Zahnärzte im Normalfall ab, Röntgenbilder anzufertigen. Dies gilt vor allem bei vergleichsweise harmlosen Fällen von Karies und bei zahnmedizinischen Problemen, die eine längerfristige Behandlung notwendig machen, die ohnehin auf den Zeitraum nach der Schwangerschaft verschoben wird. Im akuten Notfall wird der Zahnarzt eine Risikoabwägung vornehmen. Ähnliches gilt auch für Antibiotika, die häufig bei akuten Zahnfleischentzündungen verschrieben werden. In diesem Fall sollte eine Rücksprache mit dem behandelnden Gynäkologen erfolgen. Vergleichsweise unproblematisch ist dagegen eine Betäubung. Wenn dem Zahnarzt die Schwangerschaft bekannt ist, kann er auf Lokalanästhetika zurückgreifen, die die natürliche Schranke der Plazenta nicht überwinden und deshalb nicht auf das Kind wirken können. Auch bei einer Zahnbehandlung in der Schwangerschaft muss deshalb keine Frau unnötige Schmerzen befürchten.

Probleme im Zusammenhang mit der Schwangerschaft

Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft unter Zahnfleischproblemen, obwohl sie sich vorbildlich um ihre Mundhygiene bemühen. Dies liegt an den Veränderungen des Hormonhaushalts, die dafür sorgen, dass das Zahnfleisch weicher und der Zahnhalteapparat lockerer wird. Auch die Mundflora kann sich stark verändern, insbesondere dann, wenn zu Schwangerschaftsbeginn starkes Erbrechen auftritt. Mit einer guten Mundspülung kann aber langfristigen Zahnfleischerkrankungen leicht entgegengewirkt werden. Nicht selten kommt es bei einer Zahnbehandlung in der Schwangerschaft auch zu Kreislaufproblemen, da die Körperhaltung im Behandlungsstuhl für Schwangere ungünstig sein kann. Mit einem etwas anderen Neigungswinkel lassen sich Übelkeit und Schwindelgefühl aber leicht vermeiden. Auch Akupunktur kann dabei unterstützend wirken.

familien-frage.de

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